Wir sind Paul und Diana und wir haben uns im Studium in Deutschland kennengelernt und zwar in Ansbach.

Paul ist Tansanier, ich bin Deutsche.

Ein kleines Städtchen in Mittelfranken, Studiengänge Biotechnologie und Erneuerbare Energien, das hört sich jetzt erstmal nicht so sehr nach Kaffee an, aber da ist noch so einiges passiert…

Paul ist auf der Lunji Farm groß geworden. Da Tansania jedoch nicht so das Kaffeetrinkerland ist, hat er seine Passion für Kaffee erst so richtig in Deutschland entdeckt… und ich mit dazu.

Wahnsinns nette Leute, unter anderem der ehemalige deutsche Baristachampion Thomas Schwaiger in Ansbach, haben ihm gezeigt wie unglaublich vielfältig und besonders Kaffee eigentlich ist und genau dieser Thomas hat ihm die Baristaausbildungen ermöglicht…

Sein Biotechnologiestudium hat er recht schnell für seine wachsende Passion für Kaffee geschmissen und ist deswegen nach Berlin und hat sein tatsächliches Studium Agrarwissenschaften abgeschlossen.

Dieses Studium, das eigentlich komplett auf europäische Landwirtschaft ausgelegt ist, konnte er durch die Bibliothek der Humboldt Universität Berlin, die im Thema Kaffeeanbau einfach nur wahnsinnig umfangreich und geschichtlich reich ist, voll für seine Leidenschaft Kaffee auslegen.

Er durfte bei der Berliner Kaffeeröster das Rösten lernen und außerdem in Hamburg die großen Kaffeehändler kennenlernen. Das ist ein RIESEN Geschenk. Warum?

Den Kaffeehandel von der ANDEREN Seite aus zu sehen und zwar vom Verbraucher und Händler aus, ist D E R  Wahnsinn für einen Kaffeebauern!

Als Kaffeebauer hat man kaum Einblicke in den Kaffeehandel, der ist wie ne Blackbox. Der Kaffee geht an die Auktion. Der Käufer ist ein riesiger Händler, mit dem man als Bauer in Tansania aus niie in Kontakt kommen könnte und in welchen Kontinent der Kaffee letztendlich geht, weiß man schon gleich gar nicht und vor allem nicht, wie der qualitativ im Vergleich zu anderen Kaffees steht.

Und plötzlich lernen wir genau diese Händler persönlich kennen, die Röster, die Kaffeetrinker und Kaffeegenießer und sehen, dass das einfach nur wahnsinns nette Menschen sind und DAS hat so einiges ins Rollen gebracht…

Paul konnte sich so quasi die gesamte Kaffeeproduktion – vom Anbau – über die Verabeitung – den Handel – die Röstung – die Zubereitung – bis zur Qualität – alles aneignen.

Und weil seine Passion für Kaffee ziemlich ansteckend ist, würde ich sagen, habe ich, seine Frau, einen ziemlichen Crashkurs in dem Ganzen bekommen.

Ich kann unseren Land Rover und die Traktoren noch ;) nicht reparieren aber im Thema Kaffee bin ich voll drinnen und so haben wir uns entschieden, dass wir unsere Stärken als Team kombinieren und gemeinsam auf unser Ziel hinarbeiten, mit Kaffee mehr zu erreichen… (Mehr dazu unter „Unser Vorhaben“)

Mit 25 und 26 Jahren gings dann zurück (oder für mich ganz neu) auf die Farm seiner Eltern.

Back in real life, wo nicht alles nur spannend und rosig ist. Aber es hat geklappt, wir sind noch hier und schätzen Kaffee aus einer ganz anderen Sichtweise, nämlich dass davon der Lebensunterhalt von tausenden von Menschen abhängig ist aber der Anbau immer schwieriger wird…

Mit Pauls Forschergeist und niemals endenden Ideen und meiner Liebe fürs Problemlösen und Tüfteleien wollen wir uns das aber sowas von vornehmen, dass es in eine gute Richtung geht. So ist Paul für die Landwirtschaft, das Rösten und die internationalen Beziehungen zuständig und ich bin für das ganze hier in Deutschland und wie Paul sagt, damits geordnet zugeht auf der Farm :)